Dank unseres fast täglichen Kampfes mit dem WIFI auf dem Campingplatz fahren wir auch heute erst wieder gegen 12.00 Uhr los. Gleich zu Anfang gibt’s eine schöne Steigung, und diese soll heute auch nicht unsere Letzte sein!
Aufstiege ohne Ende und Gegenwind in Höchstform (65 km/h), sodass wir zeitweise nur im niedrigsten Gang fahren können, um nicht aus dem Sattel geweht zu werden und selbst hier noch das Gefühl haben, entweder gegen eine Wand, oder rückwärts zu fahren.
Vor allem auf der Küstenstraße.
Belohnt werden wir für all die Strapazen jedoch von den Anblicken der riesigen Wellen, die heute den Atlantik bewegen. Wir sind davon schon allein in Zarautz begeistert,
doch was wir ein paar Kilometer weiter in Getaria sehen, ist schon überwältigend oder vielmehr überwelltigend (?) Zwei bis drei Meter hoch donnert das Wasser gen Strand. Atemberaubend schön! Wow!
Ein Video darüber könnt ihr euch hier anschauen.
Immer wieder gönnen wir uns während unserer Fahrt (Atem-) Pausen, um dem Schauspiel zuzusehen, aber auch ein Mal gezwungenermaßen, um mal wieder einen Reifen zu flicken. Panne, die IV.
Und wir stellen fest, dass es hier weitaus mehr Pferde zu geben scheint, als Kühe, und dies an den unmöglichsten Stellen.
Irgendwann kommen wir dann von der Hauptstraße weg und befinden uns urplötzlich auf dem regulären Jakobsweg.
Irgendwer hat mal behauptet, dass der Camino del Norte nicht gut genug ausgeschildert wäre, doch über einen Mangel an gelben Pfeilen können wir uns nicht beklagen. An jeder Ecke mindestens fünf Stück.
Wir sind also weg von der Straße und befinden uns mit einem Mal auf einem Kies-/Schotter-/Wiesenweg, der steil bergauf führt und z.T. nur mittels Schieben zu bewältigen ist. Er führt uns auf direktem Weg zu einem mobilen Imbissstand, der von einem äußerst netten Pilgerfreund betrieben wird.
Er hat alles Mögliche anzubieten, wie z.B. 1000 verschiedene Sorten Chips, Getränke, Kaffee und Äpfel, auf deren Kiste ein Schild prangt: Gib, was du möchtest (Sinngemäß), und den Kaffee gab es für eine Spende.
Herzlichen Dank dafür! So etwas findet man nur noch selten, wenn überhaupt.
Auch treffen wir an diesem Imbissstand auf eine Gruppe Radpilger, junge Männer, mit denen wir uns noch gut unterhalten. Gibt doch immer wieder nette Menschen, denen man so begegnet.
Inzwischen wird der Himmel immer dunkler, und wir bezweifeln, dass wir unser eigentlich geplantes Ziel Deba noch trocken erreichen werden, dennoch machen wir uns wieder auf die Socken, denn schließlich müssen wir noch irgendetwas Essbares für den Abend einkaufen.
Etwa 6 km vor Deba entdecken wir ein Campingplatzschild, das auf den Ort Itxaspe verweist. Den wollen wir nun doch sicherheitshalber anfahren, falls doch noch der große Regen kommt.
Wir erreichen den Campingplatz, der draußen vor der Tür schon das Schild „Completo“ stehen hatte. Mist – schon wieder voll … Wir versuchen dennoch unser Glück. Der Platzbetreiber schaut mich an und fragt nur: „Bike?“ Ich nicke, dann nickt er, und die Sache ist geregelt. Ich verstehe im baskisch-englischen Kauderwelsch nur, dass er keine Autos mehr annimmt, aber Radfahrer bei ihm mit Sicherheit einen Platz bekommen, weil die ja nicht mehr weiterfahren können. Das finden wir klasse! Überhaupt – der ganze Campingplatz ist super. Nette Leute, schöner Shop (unser Abendessen ist gerettet), saubere Sanitäranlagen und nette Zeltnachbarn, die uns erlauben, dass wir unsere Elektronik an ihrem Strom aufladen. Wirklich super! Vielen Dank.
Und hier noch ein paar Zusatzfotos, weil wir uns mal wieder nicht entscheiden konnten, welche wir für euch einstellen:
So, und da auch das WIFI funktioniert, dürfte auch dieser neue Artikel bald online sein.
Gute Nacht Welt – wir lesen uns.
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